Wiederholt hört und liest man, dass Südtiroler Gäste mit der sog. "Gästekarte" gratis die öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen würden. Das stimmt nicht.
Möchte hiermit erneut über dieses Thema informieren und richtig stellen, dass der Tourismus bzw. seine Betriebe einen – im Verhältnis großen – finanziellen Beitrag in die Mobilität und Nachhaltigkeit des Landes leisten und kein Gast in Südtirol gratis mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fährt.
Bei der Gästekarte, die der Gast von seinem Gastgeber erhält, handelt es sich um ein umlagefinanziertes System, wobei 0,50 Cent pro ortstaxenpflichtige Nächtigung für öffentliche Verkehrsmittel bezahlt werden. Der Zahler ist der Gastwirt. Nur ein knappes Viertel (24 %) der Gäste nutzt am Ende die Gästekarte.
Mit den Geldern aus der Gästekarte wid die öffentliche Mobilität mitfinanziert.
Es wird ein Beitrag geleistet, Straßen und Parkplätze zu entlasten und Busse und Züge besser auszulasten und zwar nicht in der Früh und am Abend, wo die Pendler unterwegs sind, sondern vor allem an Vormittagen und Nachmittagen, wo die Pendler an ihren Arbeitsplätzen sind. Weiters dient die Gästekarte verstärkt im Sinne der Besucherstromlenkung (Reduzierung Hotspots). Nicht zu vergessen ist auch, dass durch Gäste die Verkehrsverbindung vielfach erhöht werden können, von denen vor allem die Einheimischen direkt profitieren.
Konkretes Beispiel:
Wenn z.B. der Betrieb XY im Jahr z.B. 50.000 ortstaxenpflichte Nächtigungen gemacht hat, dann wird diesem Betrieb 50.000 Nächtigungen * 50 Cent + MwSt + Zusatzkosten für Karten, Flyer und die gesamte Organisation in Rechnung gestellt. Die Einnahmen daraus – sprich ortstaxenpflichte Nächtigungen mal Betrag pro Gästekarte – fließen anschließend vom Beherbergungsbetrieb über den Tourismusverein in den öffentlichen Haushalt.
Der Gast bekommt beim Einchecken in den Gastbetrieb die Karte überreicht. Statistisch aktivieren nur 24 % der Ankünfte bzw. Gäste die Karte. Je aktivierte Karte werden im Schnitt (nur) 3 Fahrten gemacht. Durch dieses System wird garantiert, dass über den Nächtigungsschlüssel eine fixe Geldsumme abgerechnet wird und die nicht-Fahrten zur Finanzierung der Fahrten bzw. der Mobilität mitbeitragen.
Hinzu kommt aber, dass zusätzlich die gesamte Verwaltung und der Aufwand für die Gästekarte von den Tourismusbetrieben und Tourismusvereinen gestemmt wird. Somit ist die Wertschöpfung über diese touristische Karte pro Fahrt sogar höher als für eine Fahrt mit dem Südtirol Pass.
Der Tourismus und dessen Betriebe leisten durch die Gästekarte einen großen Beitrag für Südtirol, dessen Mobilität und Nachhaltigkeit. Dies gilt es zu unterstreichen und auch transparent zu erklären. Denn kein Gast fährt gratis und auch nicht günstiger als die Einheimischen!
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